Ausstellungsdauer: 8.11.2012–18.1.2013

Olivia Plender

Set Sail for the Levant

Brettspiel, 50 x 50 cm, 2007

Olivia Plenders Arbeit "Set Sail for the Levant" basiert auf einem Brettspiel aus dem 16. Jahrhundert mit dem Titel "The Game of the Goose", das als Vorläufer von Monopoly gesehen werden kann. In dem Würfelspiel geht es darum, dass die Spieler, die auf Grund von Stilllegung und Privatisierung ihrer Felder, in die Stadt gehen müssen, um sich ihr Leben zu verdienen. Auf dem Weg dorthin gibt es wenige Perspektiven, die Reise endet meistens im Gefängnis, in der Fabrik oder mit dem Tod. In Oliva Plenders Spiel kann nur jener Spieler gewinnen, der den anderen TeilnehmerInnen das Geld stiehlt, in den Vorderen Orient flüchtet, um dort weiter zu stehlen. Die Erzählung des Spiels bildet Kapitalismus, dessen Strukturen und Folgewirkungen ab – zeigt die daraus entstehenden Konsequenzen für den/die Einzelnen als auch für die Gesellschaft, bis hin zu kolonialer Ausbeutung. In "Set Sail For the Levant" bezieht Oliver Plender Stellung gegen den bildungspolitischen Auftrag von Monopoly, das systemisch vorzeigt, wie man in einer kapitalistischen Gesellschaft zu agieren hat: Gewalt ist immanenter Teil des Systems. Die Spekulanten auf den Finanzmärkten führen es immer wieder vor. Sie sind die Verursacher der permanenten Krisen, für die die Mehrheitsgesellschaft bluten muss.

1977 in London geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

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