Florian Göttke
Toppled
Video, 10:10 min, 2011
Buch, 150 Seiten, 155 x 240 mm, 2010
Florian Göttke erforscht repräsentative Ebenen und mediale Inszenierungen von Akten symbolischer Entmachtung am Beispiel des Sturzes von Statuen Saddam Husseins. Florian Göttke sammelte hunderte von im Internet gefundene Presse- und Amateuraufnahmen von diesen zu Ikonen geworden Bildern. Die Fotos zeigen den Fall der Statuen, deren Entfernung aus dem öffentlichen Raum, deren Zerstörungen, Aufsplitterungen in einzelne Teile, sowie deren Vereinnahmungen durch fremde Militärmuseen. Die Fotografien dokumentieren den Umwandlungsprozess der Statuen von einem Symbol, das für autoritäre Macht steht, in eine Ikone, die für ein gestürztes Regime, steht. Repräsentation von Macht, von systemischer Gewalt wird in den Statuen Saddam Husseins und deren Zerstörung doppelt sichtbar. Sie repräsentierten sowohl ein totalitäres System, als auch dessen systemische Zerstörung durch die Bush-Regierung. Die Statuen von Saddam Hussein können als repräsentative Maskeradenmonumente autoritärer Machtdemonstration gesehen werden, der zur Ikone stilisierte Akt der Entmachtung repräsentiert hingegen die systemische Gewalt der Invasoren und deren Besatzungskrieg.
1965 in Gelsenkirchen geboren, lebt und arbeitet in Amsterdam.